Projektwettbewerb: | 2006 |
Veranstalterin: | Verein Kinderheimat TABOR |
Verfasser: | Reinhard Briner Lorenz Frauchiger Martin Zulauf Urs Mataré Simon Gysel Sandra Blaser |
Platzierung: | 2. Rang |
Der Wachthubel zeigt zwei unterschiedliche Gesichter. Von Westen gesehen wird er künftig geprägt sein durch die Neubauten in der ZPP, die mit den bestehenden Gruppenhäusern zur Hangsiedlung zusammenwachsen werden. Gegen Osten bleibt das intakte Landschafts- und Ortsbild erhalten und in dieser Richtung sollte die Heimanlage Tabor künftig verstärkt die beeindruckende Aussicht in sich aufnehmen.
Das Ortsbild im Weiler an der Strasse ist – abgesehen von den Garagen im Vorland des Heims – von guter Qualität. Der Abbruch des Haupthauses bietet die Chance, diesen Bereich dem ursprünglichen Bild wieder einzugliedern. Angemessen erscheint eine landwirtschaftliche Prägung wie am Hang auf der gegenüberliegenden Strassenseite, kaum jedoch ein Parkplatz als Zugang zur Heimstätte.
Die Gebäude und der Aussenbereich des Heims sind heute fast klösterlich introvertiert. Der Projektvorschlag fasst den Innenhof durch den Neubau und die Terrasse weiterhin räumlich, öffnet sich jedoch gleichzeitig gegen Osten. Aus der Fernsicht sucht er den Wachhubel angemessen zurückhaltend zu markieren.
Zum Vorschlag eines Neubaus führen wirtschaftliche Überlegungen. Gleichzeitig ermöglicht jedoch seine vorgerückte Stellung, das durch den Abbruch des Hauptgebäudes entstehende Vakuum zu füllen und der Gemeinschaft ein neues, prägnantes Gesicht zu geben.
Vom Vorplatz führt der neue Zugang durch den Portikus des Gemeinschaftshauses geradlinig über die Terrasse zum Schulgebäude und weiter zur Turnhalle. Die neue Hauptverbindung ist behindertengerecht angelegt. Auf eine überdeckte Anbindung vom Neubau zu den Gruppenhäusern wird zugunsten der aussenräumlichen Kontinuität verzichtet.
Die gegebene Kostenlimite von 4.3 Mio (inkl. MwSt) führt zu einem Konzept mit möglichst unabhängigen Teilbauten und Ergänzungsoptionen. Auf diese Weise kann das Gesamtprojekt auch während der etappenweisen Realisierung angepasst werden, indem Optionen aufgrund von Vergabeerfolgen integriert oder im umgekehrten Fall unabhängige Projektteile zurückgestellt werden.