Bauzeit: | 2000-2001 |
Gebäudevolumen SIA 416 (1. Etappe): | 21’500 m3 |
Kosten BKP 2 (1. Etappe): | CHF 450.–/ m3 SIA |
Kosten BKP 1–5 (1. Etappe): | CF 2'765.–/ m2 HNF ohne EH |
Architektur: | Werkgruppe agw, Reinhard + Partner AG |
Projektleitung: | Martin Zulauf, Werkgruppe Jürg Solberger, Reinhard + Partner |
Mitarbeiter: | Reinhard Briner Lorenz Frauchiger Urs Mataré Thomas Jomini Stefan Schneider, Reinhard + Partner Martin Wenger, Reinhard + Partner |
Bauherrschaft: | wok Lorraine AG |
Die städtebauliche, architektonische, nutzungsmässige und soziale Eingliederung ins Quartier war bei dieser Wohnüberbauung das zentrale Thema.
Die Überbauung durchbricht bewusst das Muster der Blockrandbebauung und schafft so den Übergang von den neuen Quartierteilen zu der von Einzelbauten geprägten alten Quartierstruktur. Die entspechende Gestaltung der Aussenräume erlaubt eine enge Verschränkung von privaten und halböffentlichen Bereichen und die Aufwertung von prägenden Altbauten und Bäumen bezweckt eine selbstverständliche Einbindung der Neubauten.
Im Rohbau waren lediglich die Statik mit Stützen und Betonplatten, die Grunderschliessung und verschiedene Installationszonen vorgegeben. Über alle Geschosse durchgehende Bodenöffnungen im Abstand von 7.2 m ermöglichen flexibel bis zu viergeschossige Nutzungseinheiten vertikal zusammenzuschliessen. Dadurch hat ein grosser Teil der Wohnungen Zugang zu den attraktiven Dachterrassen. Bei der Erstvermietung mit dem Modell "Miete nach Mass" wurde dieser Spielraum der Wahl der Wohnungsgrösse von den MieterInnen kreativ genutzt.
Für die Vermietung wurde das Modell "Miete nach Mass" entwickelt. Schon während dem Rohbau haben die heutigen MieterInnen ihre Flächen aufgrund der Projektvorstellung im Internet reserviert. Die flexible Baustruktur kombiniert mit dem Modell "Miete nach Mass" führten zu einer Vielzahl von Wohnungstypen; vom 1-Personen-Loft bis zu Wohngemeinschaften für 6-8 Personen über vier Geschosse. Bei der Vermietung der 5-Zi-Standard- Attikawohnungen wurden Familien mit Schulkindern bevorzugt. Neben der Wahl von Wohnungsgrösse- und Grundriss ermöglicht es die "Miete nach Mass" den Nutzerlnnen auch, im Rahmen eines vorgegeben Ausbaukatalogs den Innenausbau mitzubestimmen. Zusatzwünsche und Komfortverzicht werden dabei in der Miete berücksichtigt. Für die Gestaltung des Zusammenlebens sind die Mieterlnnen in zwei Hausvereinen organisiert, die nach dem hier erstmals angewendeten Mietvertragsmodell der Stiftung Wohnqualität für Hausordnung, Hauswartschaft und Gemeinschaftsräume zuständig sind. (vgl. Hochparterre N4/2002)