Baujahr: | 1872/73 |
Denkmalpflege: |
beachtenswert |
Planung: | 2020/21 |
Ausführung: | 2021/22 |
Auftrag | Direktauftrag |
Architektur / Bauleitung: | Simon Gysel Stefan Gysel |
Architekturfotografie: | Roland Juker |
Bauherrschaft: | Privat |
An der Stadtkante der Länggasse zum Bremgartenwald stehen die zweigeschossigen Reihenhäuser am Schwalbenweg 2-32, erbaut 1872 durch Probst & Kissling Architekten, in drei Gruppen zu je sechs Häusern und bilden ein langgezogenes Ensemble einer typischen wie idyllischen Arbeitersiedlung aus dem 19 Jahrhundert. Eine Lisenengliederung unterteilt die einzelnen Einheiten, robuste Gewände aus Kunststein rahmen die Fenster und Türen. Die Zeilenhäuser grenzen strassenseitig unmittelbar an den öffentlichen Raum, verfügen aber gegen Südwesten über tiefe Gartenparzellen. Dieser abwechslungsreiche Grünraum trägt mit zur hohen räumlichen Qualität bei. Das Haus Nummer 24 stand ursprünglich an einem der zwei Querverbindungen zwischen Schwalben- und Forstweg. Die ehemaligen Wegverbindungen zwischen den Hausgruppen wurden über die Zeit mit Brunnen, Wäscheleinen, Pergolen und später mit Garagen besetzt.
Mit dem Umbau der Hausnummer 24 wurde diese Transformation des Zwischenraums fortgesetzt und die ehemalige Garage dem Wohnbereich angegliedert. Während formal - mit einem geschliffenen Unterlagsboden - und räumlich - mit der überhohen Raumfigur - die gesonderte Situation erhalten blieb, gewinnt das kleine Haus über neue Öffnungen eine überraschende Grosszügigkeit.
Holzlamellen bieten einen Filter zwischen dem Schwalbenweg und der neuen Küche in der ehemaligen Garage. Diese wird über ein kleines Entrée mit Garderobe betreten. Der ursprüngliche Boden wurde rückgebaut und eine neuer, gedämmter Bodenaufbau eingebaut. Über zwei Stufen gelangt man in das leicht erhöht gelegene Wohnzimmer. Dieses bietet eine Nische für Gäste und eine Bibliothek. Den Garten betritt man via eine in Douglasie gehaltenen Terrasse. Die bestehende Treppe führt zum Tages-WC auf dem Podest und weiter in die Schlafräume im ersten Obergeschoss. Das ursprüngliche Kinderzimmer wurde zum Bad umfunktioniert und mit einem Einbauschrank ausgestattet der sowohl vom Schlaf- als auch vom Badezimmer zugänglich ist. Über der ehemaligen Garage liegt eine Dachterrasse, die zusammen mit den Nachbarn der Nummer 22 saniert wurde. Unter dem neu Konstruierten Dach finden zwei elegante Lukarnen und ein, im Zeichen der Zeit stehender, grosszügiger Dachraum für das Home-Office ihren Platz.