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Rainmattstrasse 9, Bern

Baujahr: 1881

Denkmalpflege:

schützenswert

Planung: 2020
Ausführung: 2021
Auftrag Direktauftrag
Bauherrschaft: RefBernImmo AG
Architektur / Bauleitung: Lorenz Frauchiger
Sonja Wille
Fotografie: Roland Juker

Ausgangslage

Die neunteilige Einfamilienhausreihe nahe der kleinen Schanze wurde 1881 vom Architekten August Eggimann erbaut. Die gesamte Zeile ist im Bauinventar der Stadt Bern als schützenswertes „K-Objekt“ aufgeführt. Das Haus Nummer 9 ist ein ehemalige Pfarrhaus und wurde als Einfamilienhaus genutzt.

Projekt

Im Rahmen der Sanierung wurde das Haus in drei Wohnungen unterteilt. Die beiden Hauptgeschosse wurden als Geschosswohnungen vom bestehenden Treppenhaus abgetrennt. Einbauten, die die ursprüngliche Struktur verunklärten, wurden rückgebautDurch die Platzierung der Küche an der Rückwand des westlichen Hauptzimmers wurde ein zentraler Essraum mit direkter Anbindung an die südliche Terrasse gebildet. So entstand pro Geschoss eine zentral erschlossene 4-Zimmer-Wohnung.

Das ursprünglich als Mansarde genutzte Dachgeschoss wurde ausgebaut. Die grösste Herausforderung bestand darin, die neu geschaffene Wohnung angemessen zu belichten. In engem Dialog zwischen Bauherrschaft, Denkmalpflege und Architekten wurde der Ausbau des gartenseitigen Walmdachs zu einer Loggia mit Aussenverglasung entwickelt. Angelehnt an das Vorbild der historischen Vorfenster kann die Verglasung im Lauf der Jahreszeiten variiert werden. 

Ausführung

Den grössten Eingriff in die Struktur des Hauses stellte der Ausbau des Dachgeschosses dar. Eine Kombination von neu ausgebildeten Lukarnen und indirekter Belichtung durch Dachflächenfenster schafft attraktive und helle Räume. Nebst der thermischen Sanierung der Hülle stellten die gesetzlichen Auflagen betreffend Schallschutz zwischen den Einheiten eine grosse bauliche Herausforderung dar. Sämtliche Bodenbeläge im Obergeschoss, samt Blindböden und Schüttung, wurden bis auf die Schiebeböden ausgebaut. Der neue Aufbau ermöglicht eine ausreichende Trittschalldämmung. 

Die alten Parkettböden konnten aufgearbeitet und wieder eingebaut werden, so dass der Charakter der Innenräume erhalten wurde. Die restaurierten Schablonenmalereien in der Loggia im Erdgeschoss und eine Neuinterpretation der für die Bauzeit typischen Tapeten, von denen Spuren gefunden wurden, verbinden Geschichte und Gegenwart des Hauses.