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Jubiläumsstrasse 21, Bern

Baujahr: 1921

Denkmalpflege:

erhaltenswert
Planung: 2020 / 21
Ausführung: 2021 / 22
Auftrag Direktauftrag
Bauherrschaft: privat
Architektur / Bauleitung: Lorenz Frauchiger
Sonja Wille
Fotografie: Roland Juker

Ausgangslage

Die sieben Reihenmietshäuser in der oberen Jubiläumsstrasse wurden 1921 vom Architekten Friedrich Studer Sohn in vom Heimatstil geprägten Neobarockformen erbaut. Die gesamte Zeile ist im Bauinventar der Stadt Bern als erhaltenswertes „K-Objekt“ aufgeführt. Das Haus Nr. 21 ist das südliche Endhaus der Reihe und besteht aus drei Vollgeschossen, Dachgeschoss und Untergeschoss. Pro Geschoss ist eine grosszügige 5-Zimmerwohnung untergebracht. Der tiefe rückseitige Garten und die Aussicht auf den Dählhölzliwald sind in der Stadt Bern wohl einmalig.

Die wohl proportionierten, gut belichteten und nutzungsneutralen Räume haben grosse Qualität. Im Gegensatz zu den geräumigen Zimmern waren die dienenden Räume (Küche, Nasszellen) und das Treppenhaus relativ beengt.

 

Projekt

Aufgrund der vorhandenen Qualitäten wurde entschieden, das Haus in seiner Grundstruktur zu erhalten. Im Zentrum der Überlegungen stand eine zukunftsfähige und ressourcenschonende Anpassung der Wohnungen an heutige Komfortbedürfnisse.

Im Laufe des Projektes hat sich gezeigt, dass die Erneuerung von Küche und Nasszellen am bestehenden Ort am besten geeignet war, um das Haus ins 21. Jahrhundert zu führen. Unser wichtigstes Ziel war es, den zur Verfügung stehenden Platz durch geschickte Anordnung optimal zu nutzen. Zusätzlich wurden kleinere Veränderungen vorgenommen, um die Raumfolgen grosszügiger erscheinen zu lassen und das Tageslicht bis in die Mitte des Hauses zu leiten. 

Die besondere Charakteristik der Raumstruktur des Hauses ist der Aufbau aus drei verschiedenen Raumschichten – im Inneren das Treppenhaus, im Kranz darum angelagert die dienenden Räume jeder Wohnung - Entrée, Küche und Nasszellen. Um diesen Kern herum sind dreiseitig die Zimmer angeordnet. Im Rahmen der Sanierung haben Entrée, Küche und Bad einen einheitlichen mineralischen Bodenbelag erhalten. Durch diese Intervention ist die Raumschichtung besser ablesbar geworden. 

 

Ausführung

Nebst der thermischen Sanierung der Hülle und der denkmalgerechten Integration einer Photovoltaikanlage stellten die gesetzlichen Auflagen betreffend Schallschutz zwischen den Einheiten eine grosse bauliche Herausforderung dar. Sämtliche Bodenbeläge in den Obergeschossen, samt Blindböden und Schüttung, wurden bis auf die Schiebeböden ausgebaut. Der neue Aufbau ermöglicht eine ausreichende Trittschalldämmung. 

Die alten Parkettböden konnten aufgearbeitet und wieder eingebaut werden. Dadurch wurde dem Nachhaltigkeitsgedanken Rechnung getragen. Gleichzeitig wurden Charakter und Atmosphäre der Innenräume so erhalten.