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Burgunderstrasse 95, Bern

Projekt: 2009
Ausführung: 2010-2011
Bezug: Januar/ März 2011
Planung: 2010–2012
Ausführung: Februar 2012–Juni 2013
Planung: 2010–2012
Energiestandard: Minergie-Standard für Umbauten
Geschossfläche GF SIA 416: 627 m2
Energiebezugsfläche: 599 m2
Gebäudevolumen SIA 416: 2’354 m3
Kosten BKP 2: CHF 1.516 Mio 644.-/m3 (SIA 416)
Kosten BKP 1–9: CHF 1.600 Mio 680.-/m3 (SIA 416)
Architektur / Bauleitung: Lorenz Frauchiger
Stefan Gysel
Martin Zulauf
Bauherrschaft: npg AG für nachhaltiges Bauen

 

 

Situation

Der Riegbau als letzter Zeuge der einstigen Bebauung des Areals bildet nun das Zentrum der neuen Siedlung und zoniert durch seine Lage deren Aussenräume in verschiedene Nutzungsbereiche. Mit der Kinderkrippe „KITA BURGUNDER“ und dem Gemeinschaftsraum für die ganze Siedlung sind in dem charaktervollen Altbau zwei zentrale Nutzungen im Erd- bzw. 1.Obergeschoss untergebracht. Das 2.Obergeschoss wird neu mit zwei Wohnungen besetzt.

 

Baubeschrieb

Die Instandstellungsarbeiten am Gebäude verlangten nach einer klaren Haltung bezüglich Ausbaustandard und Dämmung der Gebäudehülle. In enger Zusammenarbeit mit der Bauherrschaft entstand ein Sanierungskonzept für den nicht inventarisierten, jedoch charaktervollen Altbau, bei dem die Kriterien von Minergie erfüllt und die Haustechnik vollständig erneuert werden konnten. Dank einer intensiven Planung gelang es, dem Haus und seinen Innenräumen den Charakter und die Ausstrahlung als Altbau zu bewahren. Im Keller des Nordanbaus (Rest vom Gebäude ist nicht unterkellert) wurde die Technikzentrale installiert. Darüber entstand im Erdgeschoss durch Herausnahme einer Trennwand ein flexiebel nutzbarer Gemeinschaftsraum für die ganze Siedlung. Eine durchgehende Innendämmung, neue Fenster und die Installation einer Kleinküche garantieren eine unabhängige Nutzung übers ganze Jahr. Der Erdgeschossboden im Hauptgebäude wurde abgebrochen und neu, dank Absenkung, mit einer zeitgemässen Feuchte- und Wärmedämmung versehen. Durch den Einbau von neuen Sanitäreinrichtungen und Kleinküchen, sowie dem Ersatz aller Fenster entstanden in den beiden unteren Geschossen zwei unabhängige Gruppenbereiche der KITA BURGUNDER. Das 2. Obergeschoss wird neu über eine Aussentreppe erschlossen. Die Längsteilung des Grundrisses ermöglichte den Einbau von zwei gleichwertig ausgerichteten Wohnungen, in deren Zentrum anstelle der alten Treppenöffnung die beiden Nasszellen untergebracht wurden. Über eine interne Treppenverbindung wurde die Westwohnung bis ins Dach um eine Galerienutzung erweitert und profitiert so von der Grosszügigkeit einer zweigeschossigen Wohnung. Das Dach wurde vollständig erneuert, zwischen den Sparren gedämmt und mittels Unterdach, Hinterlüftung und neuen Biberschwanzziegeln auf einen zeitgemässen Stand gebracht. Dank sorgfältigem Umgang mit den bestehenden Bodenbelägen und deren Schutz während der Bauzeit konnten diese weitgehend erhalten werden und strahlen zusammen mit den erhaltenen Schreinerarbeiten auch heute noch das innenräumliche Ambiente des Altbaus aus. 

 

Minergiestandard für Umbauten

Dank der kompakten Gebäudeform und der konsequenten Innendämmung der Hülle sowie dem Einsatz einer Luft-Wasser-Wärmepumpe, konnte der Minergiestandard für Umbauten erreicht werden. Neben der Installation von 8m2 thermosolaren Kollektoren zur Aufbereitung des Warmwassers wurden alle Einheiten mit dezentralen Komfortlüftungen ausgerüstet.